Gehrmeyer – Zentrum für Orthopädie- und Rehatechnik
Wie einsteht eine
individuelle Sitzschale?
Schritt 1:
Der Abdruck
Beim Vakuum-Abdruck sitzt das Kind auf einer Art Sitzsack, aus dem die Luft herausgesaugt wird, um so die Körperform exakt zu bestimmen. Durch Anformung des Sitz- und Rückenkissens werden Fehlstellungen korrigiert, um eine bestmögliche, physiologische Sitzposition zu erreichen . Alternativ hierzu wird auch die Weichschaumtechnik eingesetzt.
Schritt 2:
Das Gips-Modell
In den individuell geformten Abdrucksack werden anschließend Gipsbahnen gelegt. Hieraus entsteht ein Gips-Modell, welches dann ausgeschäumt wird. Die daraus entstehende Schale stellt die zukünftige Sitzversorgung des Kindes dar. Alternativ kann auch mit einem 3D-Scanverfahren gearbeitet werden.
Schritt 3:
Der Alu-Rohling
Der Alu-Rohling ist das Grundgerüst der Sitzschalenversorgung. Er wird passend zu den Maßen des Körperformabdruckes gebaut. Die aus dem Gipsmodell entstandene Sitzschale wird in den Alu-Rohling eingearbeitet. Zusätzliche Teile wie verstellbare Seitenpelotten oder spezielle Kopfstützen werden ebenfalls individuell angepasst.
Schritt 4:
Die erste Anprobe
Bei der ersten Anprobe wird das Kind in der Sitzschale positioniert. Dabei erfolgt eine Prüfung der Passform sowie die konkrete Festlegung von Zurüstungselementen wie individueller Stütz- und Korrekturhilfen. Bei sehr komplexen Vorgängen kann es auch zu einer zweiten oder dritten Erprobung kommen.
Schritt 5:
Die Endfertigung
Sobald bei dem Kind (teilweise auch nach einer längeren Erprobungsphase) eine physiologische Sitzposition realisiert wurde, kommt es zur Endfertigung. Dabei wird die Sitzschale bezogen und der Alu Rohling beschichtet. Wunschstoff und Farbe kann sich das Kind natürlich im Vorfeld selbst aussuchen.
Schritt 6:
Das fertige Hilfsmittel
Nach der Endfertigung wird die Sitzschale auf ein im Vorfeld besprochenes Untergestell adaptiert. Dies erfolgt in der Regel über einen Trapezadapter, der über einen Schnellspannstift ver- bzw. entriegelt wird. Somit besteht die Möglichkeit, die Sitzschalenversorgung auch auf andere Untergestelltypen zu montieren.